ATOMKLATSCHE GEGEN DIE TSETSE-FLIEGE
(Bild der Wissenschaft)

Mit Gammastrahlen und Insektenfallen: Afrikanische Forscher rüsten zur bislang größten Schlacht gegen die Schlafkrankheit.

Der Krieg soll in einer Baracke hinter dem Schrottplatz von Kaliti beginnen, dort wo die staubigen Straßen Addis Abebas in die grünen Hügeln Afrikas münden. Noch allerdings ist die Munition gekühlt: Tausende von Fliegen surren hinter feinmaschigen Drahtgittern. Sie laufen schwerfällig, denn die Kälte macht ihnen die Beine schwer. Mit spitzen Fingern greift der Veterinär Solomon Mekonnen in den Käfig und setzt sich eine grau-schimmernde Tsetse-Fliege auf die Handfläche. "Ist die nicht perfekt?"
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Piep, Piep, Piep - Guten Appetit!
(Zeit Wissen)

Küsse zur Begrüßung, Reime am Esstisch, die Einstandsfeier für den neuen Kollegen: Unser Alltag steckt voller Rituale. Ohne sie funktionieren Gesellschaften nicht, sagen Anthropologen

Wer wissen will, wie unsere Gesellschaft wirklich funktioniert, muss sich für die Unterschiede zwischen Frühstücksbroten und Schulbroten interessieren. Auf dem Frühstückstisch von Familie Zobel aus Berlin stehen zum Beispiel: Toast, Knäckebrot, Graubrot, Vollkornbrot, Butter und Margarine, Mortadella, Salami, Camembert, Streichkäse, Orangen- und Erdbeermarmelade. Entscheidend ist nun die Frage: Wer schmiert?
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WEDER FREUD NOCH PROZAC
(FOCUS)

Der französische Star-Psychiater und Neurowissenschaftler David Servan-Schreiber provoziert mit Psychotipps der sanften Art die etablierte Seelenheilkunde

FOCUS: Ihr Buch "Die neue Medizin der Emotionen. Stress, Angst, Depressionen: Gesund werden ohne Medikamente" verkauft sich international mit großem Erfolg. Geht es den Menschen tatsächlich so schlecht?

Servan-Schreiber: Ich war selbst erstaunt. Aber das zeigt, dass die Menschen neue Wege suchen, um mit sich selbst ins Gleichgewicht zu kommen. Ich hoffe, dass dies meine Kollegen so weit aufrüttelt, dass zumindest einige meiner Ansätze umgesetzt werden.
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KRIEG DER BILDER
(Bild der Wissenschaft)

Kriege werden nicht nur mit Bomben und Panzern, sondern auch mit Bildern geführt. Doch selbst die Mächtigen der Welt haben die Fotos nicht im Griff: Die Digitaltechnik führt zu immer grausameren Kämpfen an der Bilderfront.

Mehr als eine peinliche PR-Panne: Als US-Außenminister Colin Powell im Februar 2003 der versammelten Presse in der New Yorker UN-Zentrale seine Position zu einem möglichen Irakkrieg erläuterte, war im Vorraum des Sitzungssaals das Picasso-Gemälde Guernica das die Gräuel eines Luftangriffs zeigt mit blauem Tuch verhüllt. Das Bild sei kein angemessener Hintergrund, wenn der Minister über die Notwendigkeit von Bomben über Bagdad reden wolle, hatte ein UN-Diplomat gewarnt.
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TRAUMFORSCHUNG
(Focus)

Träum dir was...
Eine Expedition in das Reich der Träume kann beim Lernen helfen, Probleme lösen und das Leben bereichern. Entdecken Sie die Macht der Nacht!

Kommen Monster, fragt man am besten nach der Uhrzeit. Das scheint sie zu irritieren. Sie lösen sich dann in Luft auf. Die Saarbrücker Psychologiestudentin Christina Hemmen, 28, weiß, wie man mit Nachtgespenstern umgeht, schließlich kämpft sie seit ihrer Kindheit gegen Albträume. Sie versteht sich dennoch als passionierte Schläferin. "Wir verbringen so viel Zeit in unseren Träumen, da sollten wir sie auch nutzen!" Sie befragt die nächtliche Bilderwelt, wenn sie Probleme lösen will, Inspiration für ihre Gedichte sucht oder einfach nur Spaß haben will. "Träume bereichern mein Leben."
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DAS BETROGENE ICH
(Zeit Wissen)

Das Gedächtnis lügt. Aus Erzählungen, Familienfotos und Fernsehbildern schustert sich das Gehirn die Erinnerung zusammen. Neurobiologen und Psychologen erkunden jetzt gemeinsam, was dabei im Kopf passiert. Das Ich, so scheint es, muss sich selbst täuschen, um die Gegenwart zu bewältigen.

Auf irgendeinem Wege musste der Hase mit dem grauen Fell und den albernen Schneidezähnen in das Gehirn des Studenten gelangt sein. Denn auf Nachfrage konnte sich dieser plötzlich erinnern, wie er als Kind in Disneyland Bugs Bunny begegnet war. Er berichtete sogar, wie ihm die Comicfigur die Hand geschüttelt und eine Karotte präsentiert hatte. Es war mit Sicherheit eine falsche Erinnerung: Als Geschöpf des Entertainment-Konzerns Warner Brothers hatte Bugs Bunny schon immer striktes Hausverbot im Disneyland der Konkurrenz.
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AN DEN PFORTEN DES WAHNSINNS
(Bild der Wissenschaft)

Nach Jahrzehnten des Verbots und des Vergessens experimentieren Mediziner und Psychiater wieder mit Halluzinogenen: Mit Hilfe von Psilocybinen und MDMA erforschen sie die Grenzen der Wahrnehmung und die Abgründe des Bewusstseins. So wollen sie unter anderem neue Therapien für psychische Krankheiten wie die Schizophrenie finden.

Die Reise ins Unbewusste beginnt in einem roten Ledersessel in einer kleinen, verdunkelten, schallisolierten Kammer. Es gibt auch so genug zu erleben: "Ich stürze einen tief schwarzen Tunnel hinunter ins Leere", berichtet Testperson Nicolas Langlitz, ein deutscher Wissenschaftsantropologe, der derzeit an der University of Berkeley forscht. "An den Wänden des Tunnels sehe ich einzelne farbige Flecken und Strukturen." Dann: "Ich fühle Entsetzen und vollkommene Ohnmacht."
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ANTRETEN GEGEN DIE ANGST
(Focus)

Angst vor Prüfungen, Trennung und Krankheit, Phobien sowie Panikattacken plagen Millionen Deutsche. Wie Mediziner und Psychologen das Massenleiden kurieren

Plötzlich war ein Gefühl da. Es roch nach Tankstelle. Wahrscheinlich war etwas durch die Klimaanlage in die Klassenzimmer der Warren County High School in McMinnville/Tennessee gekrochen. über "einen benzinartigen Geruch" berichtete eine Lehrerin etwa 15 Minuten nach Unterrichtsbeginn. Sie klagte über Kopfschmerzen, übelkeit, Atemnot, Schwindel. Minuten später entwickelten mehrere Schüler ähnliche Symptome.
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ARBEIT AN DER SEELE
(Apothekenumschau)

Drei Patienten berichten über ihren Weg aus der Psycho-Krise. Der Therapeut gab ihnen die Richtung vor gehen muss ihn jeder von alleine.

Nachdem Eva Lechner fast eine Woche vor allem unter der Erde verbracht hatte, war der Bann gebrochen. Stundenlang war sie mit ihrem Therapeuten U-Bahn in München gefahren, von Endstation zu Endstation, eingezwängt zwischen den Berufspendlern: stickig die Luft, Menschenblicke so nah. "Mir lief der Schweiß herunter, mein Herz klopfte wie wild", berichtet die 46-jährige Verkäuferin. "Doch irgendwann hörte die Angst auf."
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HELLWACH DURCHS LEBEN
(Apothekenumschau)

Vom Kindergarten bis zum Altersheim: Fit imKopf bleibt nur, wer seine Hirnzellen genauso trainiert wie seine Muskeln.

Sebastian mag die Fünf, weil er genau so alt ist; Anja zieht die Eins vor, weil die immer die erste ist; Klara liebt die Zwei, weil die im Zahlenbuch so schön gelb ist: "Im Kindergarten Unterföhring 1 bei München sind Zahlen seit kurzem fast so beliebt wie Kuscheltiere."
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SUIZIDFOREN
(Focus)

Selbstmord, Club der toten Seelen
In Suizidforen treiben Jugendliche ein riskantes Spiel mit dem Tod. Therapeuten wollen Gefährdete aus ihrer düsteren Web-Welt reißen.

In der Kontaktanzeige bittet "Babe" nur um "ernst gemeinte Antworten", denn ihr Anliegen ist final: "Wer hat Lust, mit mir zu sterben?" Ein paar Klicks weiter sucht "Floppy" einen Abnehmer für seine Katzen: "Nur in gute Hände und zusammen abzugeben. "Floppy hat das Leben satt. In einem anderen Forum klagt "Tote Seele": "Ich halts nech mehr aus ... ich will in dieser Welt nech leben. Ich will es nech und kann es nech." "Tote Seele" sucht einen Selbstmordpartner im Raum Köln.
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DIGITALFOTOS
(Focus)

Digitalfotos sind authentischer

Der Kölner Fotopsychologe Martin Schuster preist die Revolution des Knipsens durch die digitale Technik

FOCUS: Sie plädieren dafür, die Kamera wie ein Tagebuch einzusetzen. Wozu soll die Bilderflut dienen?

Schuster: Viele Menschen unterschätzen noch die Faszination des Alltagslebens. Gerade Erinnerungen wie etwa ein Foto vom Lieblingsteddy, von alten Freunden oder früheren Wohnungen können aber in schwierigen Lebenssituationen viel Trost und Optimismus vermitteln.

FOCUS: Fotografieren als Therapie?

Schuster: Warum nicht? Therapeuten können aus Motivwahl und Bildkomposition etwas über die Realität des Fotografen erfahren, über seine Stimmung und seine Prioritäten. Diese so genannte Fototherapie wird noch an Bedeutung gewinnen, wenn die Digitalkamera zum ständigen Begleiter und Gebrauchsgegenstand wird.
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BACCHUS AM GENLABOR
(Bild der Wissenschaft)

Mithilfe der Gentechnik können Winzer schon bald besseren und gesünderen Rebensaft produzieren. Doch zuvor müssen sie die Weintrinker überzeugen.

Wenn es um die Gene geht, greift Sakkie Pretorius zu großen Buchstaben: "IN UNSERER WEININDUSTRIE WERDEN KEINE GENTECHNISCH VERäNDERTEN ORGANISMEN VERWENDET ", mailt der Leiter des Australischen Weinforschungsinstituts in Adelaide dem Interview mit bild der wissenschaft hinterher. Doch die Gentechnik schätzt er durchaus: "Es gibt keinen Zweifel, dass die Gentechnik in der Weinindustrie ein atemberaubendes Potenzial besitzt", schreibt Pretorius in einem kürzlich erschienenen Fachartikel des Südafrikanischen Instituts für Weinbiotechnologie.
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SOO MüDE
(Focus Schule)

Viele Eltern unterschätzen die Bedeutung von Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Dabei haben Wissenschaftler jetzt endgültig bewiesen: Nicht nur für das Leben, auch für die Schule schlafen wir

Mittlerweile haben auch der Mathe- und der Physiklehrer mitbekommen, dass Samira Pisasale, 14, es nicht persönlich meint, wenn ihr plötzlich der Kopf aufs Pult fällt und sie den Rest der Stunde verschläft. Schließlich passiert ihr das auch in Deutsch, und dieses Fach liebe sie, versichert die aufgeweckte Kölner Schülerin: "Da will ich eigentlich nichts verpassen."
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